Die richtige Trompetenschule

Es gibt eine Vielzahl an Trompetenschulen: einige eignen sich hervorragend. Bei anderen wird auf frappierende Weise leider schnell deutlich, dass sie für Trompetenanfänger gar nicht oder nur bedingt geeignet sind. In diesem Beitrag stelle ich Dir eine Auswahl an Trompetenschulen vor, die ich durch meine Unterrichtserfahrung kennengelernt habe und beurteile sie für Dich.

Jeder Anfänger braucht eine Trompetenschule. hier werden Dir musikalische Grundlagen erläutert, wie zum Beispiel die Erklärung des Notensystems, des Notenschlüssels, der Noten und Notenwerte und trompetenspezifisches Wissen, wie Griffweise der Noten, Haltung der Trompete, Atmung und und und.

 Wenn Du Dir nun eine Trompetenschule kaufst, achte bitte auf folgende Kriterien:
– logischer und für Dich nachvollziehbarer Aufbau (Erläuterung der musikalsiche und trompetenspezifischen Grundlagen)
– langsame Erweiterung des Tonumfangs
– Legatoübungen (= Bindeübungen)
– möglichst zahlreiche Musikstücke zu einem Thema
– Einspielübungen
– keine Ablenkung vom Wesentlichen (zum Beispiel zu viele Informationen und Texte auf einmal, zu viele Bilder, zu viele Anweisungen)

Ich unterrichte Anfänger äußerst erfolgreich mit Horst Rapps Trompetenschule für Anfänger Band 1, parallel dazu das entsprechende Duettheft.

Was ist gut?
– übersichtlich und gut strukturiert. In 30 Lektionen unterteilt.
–  langsame Erweiterung des Tonumfangs und des Rhythmus
– am Anfang jeder Lektion gibt es Einblasübungen. So gewöhnst Du Dich daran, Dich jedes mal am Anfang Deines Übens einzuspielen. Ein Ritual entsteht.
– keine Ablenklungen vom eigentlichen Ziel durch Bilder oder Quiz.
– die grundlegende Musiktheorie ist gut.
– Grifftechnik und Haltung der Trompete

Was ist weniger gut?
– die trompetenspezifischen Grundlagen wie Atmung und die Veränderung der Tonhöhe. Das kann Dir aber ein kompetenter Lehrer auch gut erklären.

Des Weiteren wäre es wünschenswert, Horst Rapp würde auch in seinem zweiten Band die Prozedur des Einspielens am Anfang jeder Lektion fortführen. Auf den letzten Seiten des zweiten Bandes befinden sich jedoch leere Notensysteme. Hier hat der Lehrer die Möglichkeit, Einspielübungen aufzuschreiben.

Eine wohl beliebte Trompetenschule ist „Trompetenfuchs“ von Stefan Dünser. Schnell wurde mir jedoch klar, dass ich meinen Schülern diese Trompetenschule in Zukunft nicht mehr empfehlen kann. Der Schüler wird mit Informationen überschüttet die in einem Anfangsstadium völlig überflüssig sind: – Viertelpausen am Anfang jedes Musikstücks zum Mitspielen mit einer CD (Anfänger haben genug damit zu tun, das Instrument kennenzulernen. Da brauchst Du noch keine Mitspiel-CD)
– zu schnelle Einführung der Artikulationen staccato und tenuto
– d
ie Zeichnungen sind überflüssig, überwiegend wirklich hässlich und erwecken nur den Eindruck, damit Platz schinden zu wollen
– n
ur vereinzelt gibt es Einspielübungen und generell zu wenige Musikstücke zu einem Thema. Wieso Reinhold Friedrich und Bobby Shew aus objektiven Gesichtspunkten diese Trompetenschule empfehlen kann ich nicht nachvollziehen.

Wichtig ist es, und darauf mache ich in fast jedem meiner Artikel aufmerksam, Dir einen kompetenten Lehrer zu suchen. Denn das Blechblasen autodidaktisch erlernen zu wollen, wird schief gehen.